Feminismus und Sexualität verbindet eine eher sprunghafte Beziehung voller Missverständnisse. Der radikale Feminismus der 1970er hat Sexualität vor allem als patriarchales Machtinstrument kritisiert. 30 Jahre später diskutieren Aktivist_innen die Potentiale queerer Pornographie und fordern „Schwänze für Alle“. Anna Kow stellt das widersprüchliche Verhältnis dar und plädiert für einen sex-positiven Feminismus, der sich BDSM als subversive Praxis kritisch aneignet. Dass gleichwohl der sexistische Normalzustand anzuprangern ist – und demzufolge kein queerer Freifahrtschein für Heterosexismus zu erwarten ist – sollte klar sein.
Die Veranstaltung findet im veto, Trommsdorffstraße 5 (Eingang in der Weißfrauengasse), Erfurt, im Rahmen der Polyfantsiatage 2011 statt und ist eine Kooperationsveranstaltung der Gruppe widerdienatur mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Bildungskollektiv Biko.
„Der radikale Feminismus der 1970er hat Sexualität vor allem als patriarchales Machtinstrument kritisiert. 30 Jahre später diskutieren Aktivist_innen die Potentiale queerer Pornographie und fordern „Schwänze für Alle“.“
Klingt ja eigentlich nach einer interessanten Veranstaltung, aber weshalb ist es nötig, da einen historisch falschen Gegensatz zwischen sexfeindlichen 70er Jahre-Feministinnen und sexpositiven modernen aufzumachen? Der Begriff sexpositiver Feminismus stammt schließlich aus den frühen achtziger Jahren, den sexpositive Feminsitinnen gab es damals auch schon. Sonst wäre die Debatte in den USA und der BRD wohl kaum so hitzig geworden. Diese Auslassung lässt jedenfalls nicht auf eine faktenfundierte Diskussion hoffen.
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