Die Analyse von „Im Staub der Sterne“ war bedeutend schwieriger als die von Casablanca vor zwei Wochen.
Eine gewisse Faszination für die schräge 70er-Jahre-Ästhetik in Musik und Ausstattung konnte schnell festgehalten werden. Aber was bedeutet es, wenn auf der einen Seite eine Frau das Kommando auf der Raumfähre hat, auf der anderen Seite aber durch den ganzen Film Frauen als schmückendes Beiwerk leichtbekleidet herumtanzen? Geht es hier vor allem darum, daß das DDR-Fernsehballett in den 70ern einfach in jedem Film vorkam? Und was sagt es uns, daß ein schlechter David-Bowie-Imitator auf seiner Heimorgel die Puppen tanzen lässt? Auf was beziehen sich die Lederkerle vom Sicherheitsdienst?
Da ist auf jeden Fall noch mehr Analyse vonnöten, vielleicht auch mehr Wissen über die gesellschaftliche Situation in der DDR 1977, als der Film gedreht wurde.
In zwei Wochen, am 05.10.2009, zeigen wir einen Film, der hoffentlich wieder zugänglicher in seiner gesellschaftlichen Bedeutung ist: Matrix. Wie immer 20.30 in der Offenen Arbeit Erfurt (Allerheiligenstraße 9, Hinterhaus), wie immer in Kooperation mit der Offenen Arbeit Erfurt, dem DGB-Bildungswerk Thüringen, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und dem Bildungskollektiv Biko.