Robin Bauer zu Polyamory im veto

Keine wi(e)derdienatur-Veranstaltung aber trotzdem interessant: Am kommenden Freitag, 27.2.2015, spricht Robin Bauer zur emotionalen Kultur des Besitzdenkens im veto. Robin Bauer forscht seit Jahren zu Polyamory und hat gerade ein dickes schlaues Buch dazu veröffentlichtleider auf englisch.

Die Veranstaltung ist der Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe zum Thema Gefühle im Kapitalismus vom Biko.

27.02.2015, 20 Uhr, veto (Papiermühlenweg 33, Erfurt)
Mehr ist mehr – jenseits der emotionalen Kultur des Besitzdenkens
Vortrag+Diskussion mit Robin Bauer

Einer der emotionalen Grundpfeiler der aktuellen Gesellschaft ist die Monogamie. Während nichtmonogame Lebensweisen in verschiedenen politischen Bewegungen und Szenen eine lange Geschichte haben, sind sie nach wie vor gesellschaftlich marginalisiert und werden vor allem stereotyp, pathologisierend und abwertend dargestellt. Robin Bauer hat in einer umfangreichen Interviewstudie les-bi-trans-queere Praktiken und Beziehungen im Bereich des BDSM („Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“) untersucht, um solche gelebte soziale Realitäten sichtbar zu machen. Dabei zeigt sich, dass sich diese Praxen u.a. als Erfahrungen von Intensität und Überfluss charakterisieren lassen, ohne dabei beliebig zu werden oder sich dem neoliberalen Zwang zur marktkonformen Optimierung des eigenen Lebens hinzugeben. Vielmehr handelt es sich um komplexe Aushandlungsprozesse von Momenten der Grenzüberschreitung im Wechselspiel mit Verantwortung und das Eröffnen neuer Möglichkeiten des Kollektiven jenseits von mono-normativen Kulturen des Besitzdenkens und Konkurrenzverhaltens.

Polyfantasiaball 2014

Während die Polyfantasiawoche noch mit den Veranstaltungen „Se­xua­li­tät – Auf­klä­rung in Lehr­plä­nen?!“, „Sie er­laubt das jetzt, aber sie fühlt sich ei­gent­lich nich‘ cool damit. – Po­ly­amo­ry und (die Gren­zen der) Ein­ver­nehm­lich­keit“ und „Das ‚A‘ in Queer – ein sex­po­si­ti­ver Blick auf Ase­xua­li­tät“ aufwarten kann, hier nochmal ein kurzer Werbeblock für den Polyfantasiaball:

Polyfantasia-Ball 2014 (Facebook-Event)
15. August, 21:30 Uhr
Hans zum Glück, Am Wasserturm 5 (Karte), Erfurt
mit Musik von:
jolly goods (riot grrrl garage, berlin)
tiger magic (post hardcore, leipzig)
solaris (institut für zukunft, leipzig)
phonatic (inversion, berlin)
12 inch kid & miša (vocal dubstep, leipzig)

Einen Jingle könnt ihr hier anhören.

Polyfantasiawoche 2014


Oi! Die Polyfantasiawoche wird auch 2014 wieder stattfinden. Der genaue Ort ist leider noch unklar. Es gibt so viele geeignete Locations für alternative Soziokultur in Erfurt, dass wir uns nicht entscheiden könne. Inhaltlich reden wir weiter über Beziehungsformen, dieses Jahr mit Gesa Mayer. Mit einem Drag- und einem Bondage-Workshop und einer Veranstaltung über Asexualität ist auch Sex, Gender und Begehren wieder im Programm. Weiter werden wir uns damit beschäftigen, wie diese Themen in Thüringer Lehrplänen vorkommen. Und den queeren Kurzfilmabend gibt’s auch wieder.
Und wer eine Idee für eine geeignete Location hat, melde sich bei uns …
Update: Wir haben was gefunden. 😉 Bald gibts Neuigkeiten!
… So hier ist es nun, das Programm der Polyfantasiawoche 2014!

Sorry! Falscher Ankündigungstext für Poly-Veranstaltung…

Vor lauter Vorbereitungsstress und Urlaubswirren ist bei uns auf dem Weg zur Webseite der Ankündigungstext zur Veranstaltung mit Gesa Mayer verloren gegangen, weswegen irrtümlicher Weise ein altes Textfragment zur Anwendung kam. Hier nun, worum es in der Veranstaltung wirklich geht:

„ Sie erlaubt das jetzt, aber sie fühlt sich eigentlich nich‘ cool damit.“ – Polyamory und (die Grenzen der) Einvernehmlichkeit
Gegen die mono-normative Logik von trauter Zweisamkeit und/oder heimlichem „Fremdgehen“ setzen Polyamory-Konzepte die Möglichkeit, verantwortungsvolle Nichtmonogamie mit dem Wissen und der Zustimmung aller Personen, die in die jeweilige Konstellation involviert sind, zu leben. (mehr…)

Queerer Montag: die schlechte Aufhebung der Romantischen Zweierbeziehung

2.6.14, 20 Uhr, Queer-Montag in der [L50]

Wir kritisieren seit Jahren konventionelle Beziehungsformen wie die Romantische Zweierbeziehung oder die Ehe. Aber alleine die Auflösung herkömmlicher Beziehungen sagt noch nicht, dass im Ergebnis automatisch ein besseres Modell entsteht. In der Geschichte alternativer Beziehungsformen gab es auch das krasse Gegenteil: Gruppen und Szenen mit furchtbar sexistischen und autoritären Beziehungsnormen. Wir finden es wichtig, uns mit dieser reaktionären Seite der Beziehungskritik auseinanderzusetzen und wollen anhand von Filmbeispielen über die schlechte Aufhebung der Romantischen Zweierbeziehung sprechen.

Achtung: Dieser Queer-Montag findet nicht im veto statt, sondern in der [L50]! Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Biko und dem DGB-Bildungswerk Thüringen.

Aus dem Polyfantasiakoma erwacht …

Nach einer anstrengenden Polyfantasiawoche sind wir über den Sommer erst mal abgetaucht, auch um zu überlegen, wie es mit diesem Format weitergehen soll. Im Moment sind wir so weit, dass 2014 ein Polyfantasia-Event stattfinden wird, wahrscheinlich aber keine ganze Woche mehr.

Was im Oktober nach einer langen Sommerpause wieder losgeht ist der Queer-Montag: Am 28.10. laden wir um 20 Uhr zu einem zweiten Anlauf, über selbstorganisierte kollektive Care zu diskutieren.

Zeitänderung 14.7.

Die erste Veranstaltung der diesjährigen Polyfantasiawoche, der Vortrag „Schonmal über Beziehungsstrukturen nachgedacht?!? Ein Vortrag zu Monogamie und Polyamorie“, findet am Sonntag schon um 18 Uhr statt wie ursprünglich angekündigt um 20 Uhr statt.

Polyfantasiawoche 2014


Die Polyfantasiawoche ist eine Gelegenheit zum Treffen, Streiten und Feiern für Queers, Trans*menschen, Terrortunten, Perverse und Lesbischwuteros. Ein Raum mit Respekt für Differenzen und unnormale Vorlieben. Wer das akzeptiert, ist willkommen. Bei frühzeitiger Anmeldung können wir Übernachtungsplätze in Erfurt organisieren.
Alle Veranstaltungen mit Ausnahme des Polyfantasiaballs finden in der Johannesstraße 151 statt. Der Ball findet im Hans zum Glück, Am Wasserturm 5 statt. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Biko und dem DGB-Bildungswerk Thüringen.

Programm Polyfantasiawoche 2014

Dragking-Workshop
Samstag, 09. August, 14:00 Uhr
Referent_in: Adinda AKA Johnny the Dog
Wir wollen uns und Euch in drag bringen! Nach einem queer-feministischen Input zum Zusammenhang von Drag und patriarchalen Vorstellungen von Geschlecht sowie zur Geschichte von Drag, Tunte, King und Auffummeln soll es um die Erfahrungen, Wünsche und Interessen gehen und sehr praktisch werden: Was für ein Mann möchtet ihr heute mal sein oder werden?
Wir bauen nach, was Männer angeblich so in der Hose haben, üben Bewegung und Posen, erfahren wichtige Tipps und Tricks und legen dann Make-up und „männliche“ Kleidung an. Wer mag, ist im Anschluss eingeladen, bei einem Stadtrundgang durch Erfurt den neuen Look im Alltag zu erleben.
Der Workshop ist offen für alle Geschlechter und findet auf Englisch und Deutsch statt.
Adinda AKA Johnny the Dog ist ein erfahrener holländischer Dragking, der nach seinem ersten Dragking-Workshop anfang der 1990er, nun 2014, selbst viele Workshops und Dragking-Contests geleitet und an der Schauspielschule in Amsterdam zu Geschlechterinszenierungen gelehrt hat.

„Spaß am Schnüren, meterweise“ – Queer-feministischer Bondage-Workshop
Montag, 11. August, 20:00 Uhr
Referent_in: Ann Antidote
Wir laden Euch ein zu einer auf der Shibari-Tradition basierenden Einführung in Bondage, der einvernehmlichen Fesselung von (erwachsenen) Personen mit einer erotischen oder ästhetischen Absicht. Der Workshop ist für Anfänger_innen konzipiert – von Punkt Null. Ein ganz wesentlicher Teil davon wird Materialien, Sicherheit, Motivationen um Bondage machen zu wollen, Verhandlung und Konsent, Verantwortung, usw. gewidmet sein. Nach der Erläuterung erster Knoten und Techniken, werden wir experimentieren, was an Spaß mit dem Seil möglich ist.
Queer wird als SafeR Space gemeint, pro-aktiv frei von antifeministischen, rassistischen, diskriminierenden und gewalttätigen Verhalten durch kollektive Verantwortung.
Bitte bringt etwas zum Liegen (Decke, Yogamatte) und wer hat, eigenes Seil, mit.
Ann Antidote ist eine DIY-Künstlerin, aktiv in den Bereichen Bondage, Video, Performance, Installationskunst und Landschaftsmalerei. Sie unterstützt polyamoröse, queere, kinky und sexpositive Lebensentwürfe und gibt in Berlin, wo sie lebt, und darüber hinaus Vorstellungen und Workshops zu diesen Themen. Ihre Website ist www.strangesavagelives.net.

Küche für fast Alle
Dienstag, 12. August, 19:00 Uhr
Lecker veganes Essen… und im Anschluss:

Kurzfilmabend
Dienstag, 12. August, 20:00 Uhr
Nach dem Blick auf queere Musikvideos im vergangenen Jahr, zeigen wir dieses Mal que(e)rbeet Filme aus der ganzen Palette des queer-feministischen Spektrums und freuen uns auf spannende Diskussionen in einer angenehmen Atmosphäre.

Sexualität – Aufklärung in Lehrplänen?!
Mittwoch, 13. August, 20:00 Uhr
Als im Januar 2014 in Baden-Württemberg der Entwurf zum neuen Lehrplan bekannt wird, ist der Volkszorn bei konservativen Politiker_innen, christlichen Fundamen-talist_innen usw. groß. Warum? Weil in den Lehrplan die „Akzeptanz für sexuelle Vielfalt“ aufgenommen werden soll. Knapp 200 000 Personen unterschreiben eine Online-Petition dagegen. Auch in Thüringen wird aktuell über die Lehrpläne gestritten.
Wir wollen den Blick auf unsere eigenen Erfahrungen lenken und anhand von zur Verfügung gestellten, aber auch gern von den Teilnehmer_innen selbst mitgebrachten, Unterrichtsmaterialien untersuchen, ob mensch Angst haben muss, dass die Kinder in den Schulen homo-heterosexuell werden. Wir wollen auch darüber diskutieren, wie eine gehaltvolle und allen Menschen gerecht werdende sexuelle Aufklärung aussehen könnte.
Die Veranstaltung wird gefördert vom lokalen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus der Stadt Erfurt.

„Sie erlaubt das jetzt, aber sie fühlt sich eigentlich nich‘ cool damit.“ – Polyamory und (die Grenzen der) Einvernehmlichkeit
Donnerstag, 14. August 20:00 Uhr
Referent_in: Gesa Mayer
Gegen die mono-normative Logik von trauter Zweisamkeit und/oder heimlichem „Fremdgehen“ setzen Polyamory-Konzepte die Möglichkeit, verantwortungsvolle Nichtmonogamie mit dem Wissen und der Zustimmung aller Personen, die in die jeweilige Konstellation involviert sind, zu leben. Statt herrschende, auch implizite, Beziehungsnormen unreflektiert zu übernehmen, eröffnen kommunikative Offenheit und Aushandlung einen erweiterten Spielraum dafür, Intimität und Beziehungen ausgehend von den Wünschen und dem Einverständnis der Beteiligten zu gestalten. In der Praxis allerdings stößt das Konsensualitäts-Ideal häufig dort an Grenzen, wo beziehungsinterne Machtverhältnisse und soziale Statusunterschiede ein Verhandeln auf Augenhöhe erschweren. Und auch unter weitgehend Gleichberechtigten ist es im Alltag manchmal schwierig bis unmöglich, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und allen Ansprüchen gerecht zu werden. Wird Einvernehmlichkeit darüber hinaus als vertragsähnliche Einigung sich stets selbst durchschauender, rational handelnder Subjekte (miss-)verstanden, geraten neben der Wirkmächtigkeit gesellschaftlicher Diskurse und Machtverhältnisse leicht auch die affektiven, weniger berechenbaren Dimensionen des Begehrens aus dem Blick.
Anhand von Interviews mit Menschen, die in Poly-Konstellationen leben, schildert der Vortrag einige Prinzipien, Verwirklichungen und Grenzen polyamoren Einvernehmens. Einem der Interviews ist auch das titelgebende Zitat entliehen.
Gesa Mayer ist Diplom-Soziologin und promoviert an der Universität Hamburg mit einer empirischen Studie zu monogamen und nichtmonogamen Beziehungsformen.

Polyfantasia-Ball 2014 (Facebook-Event)
15. August, 21:00 Uhr
Hans zum Glück, Am Wasserturm, Erfurt
mit Musik von:
jolly goods (riot grrrl garage, berlin)
tiger magic (post hardcore, leipzig)
solaris (institut für zukunft, leipzig)
phonatic (inversion, berlin)
12 inch kid & miša (vocal dubstep, leipzig)
Polyfantasiaball 2014 Jingle

Kaffee und Kuchen
Samstag, 16. August, 15:00 Uhr und danach:

„Das ‚A‘ in Queer – ein sexpositiver Blick auf Asexualität“
Samstag, 16. August, 17:00 Uhr (pünktlich)
Referent_in: Andrzej Profus
Warum sind Asexuelle innerhalb queerer Kontexte so gut wie unsichtar? Ist ein Bedürfnis nach Sexualität wirklich etwas, das alle haben? Zu Beginn sehen wir die Dokumentation „Some like it hot, some like it not“, die aufzeigt, wie die Sexualwissenschaft im Laufe ihrer Geschichte mit nicht vorhandenem sexuellen Interesse umgegangen ist. Im Vortrag geht es um die Unterscheidung zwischen sexueller und romantischer Orientierung, darum was asexuell und sexpositiv sein gemeinsam haben, ob Asexualität queer ist, um Consent und darum was du tun kannst, damit sich Asexuelle in deiner Community wohlfühlen. Sodann ist Raum für Fragen und Diskussion.
Andrzej Profus beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Themen um Beziehungen, Sexualität und Normen und ist Herausgeber_in des sexpositiven Zines „Wer A sagt, muss nicht B sagen“ über A_sexualität und A_romantik, betreibt den Blog www.asexyqueer.blogsport.de und spielt in der Band „friend crush“.

Polyfantasiawoche 2013

Das Programm für die Polyfantasiawoche 2013 (bei archive.org) ist fertig! Alle Veranstaltungen finden in der Hohenwindenstraße 17 statt. Die Polyfantasiawoche ist eine Privatveranstaltung und wird als Kooperationsveranstaltung der queer-feministischen Gruppe wi(e)derdienatur und des Bildungskollektivs Biko mit Unterstützung des Jugendbildungsnetzwerks der Rosa-Luxemburg-Stiftung organisiert.

Gay Culture in Erfurt: Bitte nur weiß und deutsch

von Antira-Campus Erfurt:

Rassistische Ausgrenzung durch Security-Mitarbeiter des
Nachtclubs Cosmopolar

Am Samstag, den 2. September 2012, um 00:20 Uhr wollte eine männlliche Person (29 Jahre alt), die Gay-Culture Veranstaltung in der Partylokalität Cosmopolar besuchen. Er wurde vom Security-Personal aufgrund seiner Staatsangehörigkeit nicht in den Club hineingelassen: Wie alle anderen Besucher des Cosmopolars, zeigte die besagte Person ihren Personalausweis. Nachdem die Security dem nicht-Deutschen Partygast signalisierte, dass er nicht rein könne, fragte der Partygast nach dem Grund. Daraufhin zeigte die Security mit seinem Finger auf den Halbmond und Stern, welches auf dem türkischen Personalausweis der abgelehnten Person abgedruckt ist … [weiter bei Antira-Campus]

Queere Abende im veto im September

Am Mon­tag, dem 17.9. wird im veto eine In­fo­ver­an­stal­tung zu den Ge­gen­ak­tio­nen gegen den „Marsch für das Leben“ in Ber­lin statt­fin­den.
Hier ein Video zu einem ähnlichen Event im letzten Jahr in Berlin.

Am 24.9. gibt es einen Film­abend. Beide Ver­an­stal­tun­gen be­gin­nen um 20 Uhr.
Achtung: Das veto ist umgezogen und befindet sich jetzt im Papiermühlenweg 33. Eine Karte findet ihr auf der veto-Webseite.